Jugendliche wollen Menschen in Bewegung bringen
Homberg – Kevin Sauter hat in den vergangenen Wochen Weihnachtsbäume besorgt, sie standfest gemacht und viele Ideen entwickelt, wie er anderen eine Freude machen kann. Der 17-Jährige ist Teilnehmer des Projektes „Jugend stärken“ beim Starthilfe Ausbildungsverbund. In Kooperation mit der Stadtteil-agentur bietet der Verbund in der Adventszeit die Aktion Bewegter Advent an. Wie bereits im vergangenen Jahr wurden jetzt geschmückte Weihnachtsbäume aufgestellt, die in der Pandemiezeit etwas Freude in das Homberger Bahnhofsgebiet bringen sollen.
Das Motto Bewegung ist dieses Jahr neu, berichtet Sozialpädagogin Julia Ebert. In der Pandemie hätten das nämlich die meisten zu wenig getan. Das wollen die Jugendlichen im zweiten Coronawinter ändern: Statt ausharren und warten, bis alles vorbei ist, soll die Aktivität in den Vordergrund rücken. Das betrifft sowohl die körperliche als auch die geistige Beweglichkeit.
Ein Baum trägt kleine Karten mit Bewegungstipps und Fitnessübungen, die man leicht ausprobieren kann. Geschichten und Rätsel rund um Weihnachten aus aller Welt sind an einem weiteren Baum angebracht und regen zum Nachdenken und Miträtseln an.
Alle sechs Bäume könnten bei einem einstündigen Spaziergang erkundet und die Überraschungen entdeckt werden. Hinweistafeln weisen auf die Standorte der Bäume hin.
Frankierte Postkarten sollen mit einem Weihnachtsgruß versehen und verschickt werden. „In der Stadtteilagentur selbst ist ein großer Weihnachtsbaum aufgebaut, dessen Licht für alle leuchtet“, sagt Koordinatorin Judith Graap. Corona habe seine Spuren hinterlassen, äußerlich und innerlich. Daher wolle man mit diesen Aktionen im Bahnhofsgebiet Ideen, Inspirationen und Vorfreude im Advent schenken.
Die Angebote richten sich an alle Altersgruppen. Zuwendung und Kontakt seien in diesen Zeiten besonders wichtig, sagt Graap. Durch die Aktionen werde spürbar, dass man von Mitmenschen bedacht werde, sagt Anleiterin Ingrid Schröder. Das biete viel Abwechslung in diesen Zeiten, fügt Kollege Klaus Pestel hinzu.
Eine Attraktion im Stadtteilgarten ist der Wichtelbaum: Dort sind kleine Spiele oder Basteleien, aber auch Süßigkeiten angebracht und dürfen geerntet werden. Er soll aber auch dazu anregen, nicht nur etwas zu nehmen, sondern auch zu geben. Die Geschenke sollten durch ein anderes kleines Geschenk ersetzt werden, so könne man anderen eine Freude bereiten, sagt Judith Graap.
„Wir möchten die Bewohner motivieren, im Stadtviertel auf Entdeckungstour zu gehen, die eine oder andere Idee oder Überraschung mitzunehmen und das Projekt aktiv mitzugestalten.“
Die Aktion soll verschiedene Generationen und Kulturen zusammenführen, für Abwechslung sorgen und auch Freude schenken, die bewegt.
Wer sich über die verschiedenen Aktionen und Standorte informieren möchte, kann dies im Stadtteiltreff Alte Sparkasse tun. Dort erstrahlt auch in diesem Jahr wieder ein festlicher Baum für alle. Die Aktion läuft noch bis zum 22. Dezember 2021.