Hilfe beim Start in den Beruf

Hilfe beim Start in den Beruf

Individuelle Förderung: Der Starthilfe Ausbildungsverbund bietet ein Berufscoaching. Bashar Alrajeh, vorn links und Natalie Becker mit Tochter Dilara nutzen das Angebot der beiden Pädagogen Gabriele Linder hinten links und Lisa Gerliz. Foto: christine thiery
Individuelle Förderung: Der Starthilfe Ausbildungsverbund bietet ein Berufscoaching. Bashar Alrajeh, vorn links und Natalie Becker mit Tochter Dilara nutzen das Angebot der beiden Pädagogen Gabriele Linder hinten links und Lisa Gerliz. Foto: christine thiery

Schwalm-Eder – Sie sind die Spezialisten, wenn es darum geht junge Menschen, die einen schwierigen Start ins Berufsleben haben, auf den richtigen Weg zu bringen. Die Mitarbeiter des Starthilfe Ausbildungsverbundes verfügen über ein großes Netzwerk und viele Kompetenzen. Nun bieten sie zusätzlich seit einem Jahr das Berufscoaching an, das beim Jobcafé angegliedert ist. Bashar Alrejeh und Natalie Becker nutzen das Angebot und sind gute Beispiele dafür, wie die Eingliederung in den Arbeitsmarkt mit viel Unterstützung auch unter schwierigeren Umständen gelingen kann.

Bashar Alrajeh floh mit seiner Familie aus Aleppo nach Deutschland. Zunächst lebten sie in Gütersloh, wo er eine duale Ausbildung zum Sozialassistenten absolvierte. Deutsch lernte er dabei schnell und merkte auch, dass er lieber in einem medizinischen Beruf arbeiten würde. Als die Familie in den Schwalm-Eder-Kreis zog, kam er über das Jobcenter zum Berufscoaching der Starhilfe.
Dort nahm ihn Gabriele Linder unter ihre Fittiche, unterstützte ihn bei der Wahl einer weiteren Ausbildung. Zunächst sei es wichtig, den passenden Beruf zu finden, sagt sie. Manche wüssten gar nicht, was sie machen möchten, andere wie Bashar Alrajeh hätten schon eine Richtung im Kopf. Linder motiviert und hilft bei Behördengängen und Bewerbungen.
Alrajeh absolviert nun seit vergangenem Sommer eine Ausbildung zum operationstechnischen Assistenten im Roten Kreuz Krankenhaus in Kassel und ist glücklich darüber. Er ist selbstständig und weiß aber, wenn er Fragen oder Probleme rund um die Ausbildung hat, kann er sich jederzeit an seinen Coach wenden.
Denn auch nach dem Beginn der Ausbildung sind die Mitarbeiter noch da, erklärt die Abteilungsleiterin Gabriele Steinbach. Lisa Gerliz, Sozialpädagogin, sagt, das Coaching sei sehr individuell. Man müsse die Möglichkeiten der Menschen sehen und ihre Stärken erkennen. Natalie Becker beginnt im Sommer eine Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten in einer Melsunger Zahnarztpraxis. Nach dem Berufsvorbereitungsjahr bei der Starthilfe wurde die Hombergerin schwanger.
Doch nach dem Erziehungsjahr will die 21-Jährige beruflich durchstarten. Tochter Dilara, kommt in den Kindergarten und auch die Oma will sich kümmern. Bei einem Probearbeiten lernte die Alleinerziehende die Praxis kennen und man wurde sich einig.
„Das ist ein Glücksfall“, sagt Becker. Sie wird eine ganztägige Ausbildung inklusive Berufsschulbesuchen in Kassel absolvieren. Bis Dilara im September in den Kindergarten kommt, wird sie zu einer Tagesmutter gehen. Mit Kind gebe es vieles zu organisieren, sagt Becker. Auch dabei wird sie weiter von ihrem Berufscoach unterstützt.
Kontakt: Gabriele Linder: Tel 01 76/45 75 26 14 und Lisa Gerliz: Tel: 01 79/4 15 22 92 und beim Starthilfe Ausbildungsverbund, Tel. 0 56 81/9 90 20, Mail: info@starthilfe-abv.de
VON CHRISTINE THIERY // HNA 27.05.2021